...ich bin der Meinung, dass die MotoGP 2012 aus nur 12 Fahrern besteht. Ein Trauerspiel.
Die Notlösung der Dorna mit CRT's (Claiming Rule Teams) das Feld alá Moto2 aufzustocken widerspricht dem Charakter der MotoGP. Und es wird keiner der Fahrer mit solch einem Motorrad mit Serientriebwerken von Aprilia, Kawasaki & Co. in der Lage sein auch nur annähernd den Werksteams mit deren Rennmaschinen das Wasser zu reichen. Schon bei den Testfahrten im vergangenen Jahr waren die CRTs über 2-4 Sek. langsamer.

Schön ist es, dass wir endlich wieder einen deutschen Fahrer in der Oberliga des Motorradsports haben. Ich wünsche dem Bradl eine erfolgreiche Saison und wer den WM-Titel holen will, muss Casey Stoner schlagen...

...Geld bekommen alle Teilnehmer der MotoGP. Aber es liegt natürlich im Interesse der Dorna, dem TV und der Sponsoren volle Starterfelder zu bieten. Und nach dem Ausstieg von Suzuki sind es ja nur noch Honda, Yamaha und Ducati, die zur MotoGP halten. Aber 3 Werke...da war man schon mal zum Ende der 500er Ära.
Also entstand auf Basis der erfolgreichen Moto2 mit weniger Motorrad und mehr Motorsport die CRT-Regel. Motorräder also, die einen freien Chassis-Hersteller haben und über ein Triebwerk ohne Herstellerbindung und mit max. 1000 cm³ verfügen dürfen. Durch die Vorschrift eines nicht-Serien-Chassis umgeht man den Streit mit der Superbike WM, die ja bei der FIM das alleinige Recht auf eine Weltmeisterschaft mit seriennahen Motorrädern hat. Ein reiner Prototyp darf es aber auch nicht sein...? Dann wäre es eine MotoGP-Maschine.

Also ist das CRT eine Klasse in der Klasse...wie auch immer...es ist ein Rettungsversuch der Dorna. Wer etwas anderes behauptet lügt. Das durch Reglement-Änderung über die Jahre die Basis der CRT's bestärkt wird, ist auch logisch. Niemand will eine MotoGP mit 12 Motorrädern. Somit wird die Kostenbremse gezogen. 2013 soll dazu eine Einheitselektronik und eine Drehzahlbegrenzung eingeführt werden. Rückschritt statt Fortschritt, könnte man meinen.
Das lustige daran ist, dass sich das Konzept der Dorna sehr nach einer Kopie von dem anhört, was z.Z. in der britischen Superbike-Meisterschaft abgeht. Weniger Technik, weniger Elektronik, mehr Motorsport. Die führen 2012 eine Einheitselektronik ein. Allerdings lässt sich das auch in einer Superbike-Meisterschaft besser verpacken. Wie es bei der Top-Liga MotoGP ankommen wird, bleibt abzuwarten.
Ich empfehle dazu ausdrücklich die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift FASTBIKE mit einem sehr aufschlussreichen Interview mit dem Promoter der BSB - British Superbike zum Thema: wie mache ich eine Motorradmeisterschaft erfolgreich.