Die ohnehin schon große Ducati Modellpalette bekommt ab 2017 weiteren Zuwachs. Eine alterwürdige Modellreihe wird wiederbelebt. Beim Namen Supersport kommen den alten Ducatisti Erinnerungen hoch...vom einstigen Urmodell mit dem berühmten KöWe-L-Twin, mit dem ein gewisser Paul Smart in Imola 1972 Geschichte schrieb, bis zu den luftgekühlten Urgesteinen Anfang der 90er und dem letzten Supersport-Modell aus der Feder eines gewissen Terblanché. Ducati Supersport ist definitv ein großer Teil der Historie und Familie.

Die Supersport 939, die heute zur INTERMOT in Köln präsentiert wurde, stammt wieder aus der Feder eines Franzosen, der bei Ducati über ein Praktikum als Student und später als Designer sich bereits mit dem Entwurf der Scrambler einen Namen machen konnte: Julien Clement .

Zum Motorrad selbst kann man bereits auf den Bildern erkennen, was hier die Maßgabe war. Ein sportlicher Look verpackt ein tourentaugliches Motorrad auf Basis der Ducati Monster 1200. Der lange Radstand, die Einarmschwinge, der Gitterrohr-Rahmen und die Front erinnern an das Schwestermodell. Auch das Heck fällt sehr flach aus. Ergonomisch gut aber wenig supersportlich. Die Lenkerstummel stehen dank Riser recht hoch und sorgen für eine angenehme Sitzposition. Kein Vergleich zu den Supersport-Modellen in den Vergangenheit, die ihren Fahrern die ein oder andere Leidensfähikeit abverlangten. Technisch ist natürlich alles auf dem neusten Stand mit Euro 4.

Es wird, wie so häufig ein Basismodell und ein S-Modell geben. In der Pressemitteilung war das Standardmodell immer rot/schwarz. Die S-Modelle weiß oder ganz in rot zu sehen (siehe Bilder weiter unten). Die Preise bewegen sich bei rund 13.000,- EUR für die Supersport und rund 15.000 EUR für die Supersport S, die zusätlich mit einem Schaltautomat zum hoch- und runterschlaten ohne Kupplungsbetätigung, einem Öhlinsfahrwerk und einer Soziusabdeckung zu haben sein wird.

Grundausstattung & technische Daten:

• 937 ccm Testastretta 11 Grad Motor mit 113 PS und 96.7 Nm bei 6.500 U/min
• Euro 4 tauglich - eh klar
• 2-1-2 Auspuffanlage
• Gitterrohrrahmen mit Motor als tragendem Element
• Höhenverstellbares Windschild
• 180er Hinterreifen
• 3 Riding Modi
• Ducati Safety Pack mit Bosch ABS und Ducati Traktionskontrolle
• LCD Dashboard
• USB Anschluss unter dem Sitz - Wasserdicht
• Ducati Multimedia System ready (what?)
• 15.000 km Serviceintervall (!!!)
• großer Service mit Ventilspielkontrolle nur alle 30.000 km
• Anti-Hoppingkupplung
• 1.478 mm Radstand

Optional kann man die Supersport mit zwei Paketen entweder sportlicher oder tourenmäßiger ausrichten. Das Sport Pack mit Carbon- und Aluteilen steht dabei dem Touring Pack mit Seitenkoffern, Heizgriffen und noch größerer Touringscheibe gegenüber zur Auswahl. Nein...ich möchte mir jetzt keine Supersport mit Seitenkoffern vorstellen müssen...aber so ist die heutige Zeit...es gibt nichts, was es nicht gibt - sofern es der Geldbeutel oder die Bank möglich machen.

Was mir noch aufgefallen ist...: Die Supersport und natürlich auch die aktuelle Hypermotard (gleicher Motor) verfügen über eine Seilzugkupplung! Ein Video zeigt das ganz deutlich. Ich hab mal einen Screenshot geschossen (siehe Spoiler). Nix weltbewegendes aber für Ducati doch sehr ungewöhnlich, gab es doch bisher nahezu flächendeckend eine hydraulisch betätigte Kupplung am edlen Ross aus Bologna.







Noch viel mehr auf der Webseite: supersport.ducati.com/de/

...gleich noch ein Video hinterher. Ganz frisch aus Köln...:

Ich kann mich leider immer noch nicht dafür begeistern.
Bissl Sport ja, aber auf keinen Fall Super.

Muss ich mir Live ansehen und Probesitzen.

Preise der Ducati SuperSport in Deutschland:

• SuperSport in Ducati Red 12.990 Euro
• SuperSport S in Ducati Red 14.590 Euro
• SuperSport S in White Silk 14.790 Euro

...alle Preise inklusive 19% Mehrwertsteuer und zuzüglich Liefernebenkosten!

Die technischen Details beider SuperSport-Modelle gibt's hier als pdf noch mal im direkten Vergleich:

Ducati SuperSport Tech Spec

Interessant ist hierbei, dass unter Einspritzsystem nicht Magneti Marelli - wie bei der Hypermotard 939 - zu finden ist, sondern Continental als Hersteller erwähnt wird. Die Übersetzung ist erstaunlicher Weise gleich zu Hypermotard mit 15/43. Als Gabel kommt in der Standard-Version eine italienische Marzocchi zum Einsatz, was begrüßenswert ist.

Flitzpipe schrieb:

...aber 113PS "nur"...hätte ich mehr erwartet.

Und das bei satten 210kg.



Die Daten überzeugen mich auch nicht wirklich.
Dann doch lieber die 1000 Ocken obendrauf und eine 1200er Monster.

Hier geht es doch nicht um Performance, sondern um ein stimmiges Gesamtkonzept. Ducati schreibt auf der Webseite zur Supersport: Agil in der Stadt, komfortabel auf der Schnellstraße und entschlossen, wenn es in die Haarnadelkurven geht – die SuperSport kombiniert Komfort und Vielseitigkeit. Ohne Kompromisse bei ihrer sportlichen Natur einzugehen.

Die SS soll quasi eine sportlich alltagstaugliche Maschine sein. Und trotzdem mit einer Verkleidung ausgestattet, denn nicht jeder möchte ein Nakedbike. Und genau diese Lücke schließt die SS.

Meine Morini wiegt auch 220kg und hat "nur" 120 PS auf dem Papier. Trotzdem macht das Motorrad tierisch Spaß und ich brauche definitiv nicht mehr Leistung. Ich denke die Leistungsangaben sind schon ganz gut für einen Landstraßenhobel. Fast 100Nm Drehmoment bei 6.500 Touren hören sich jetzt nicht nach Untermotorisierung an.